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Life - Spring - 1971

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Life_Spring_krautrock
Die Geschichte von Life und ihrem einzigen Album "Spring" beginnt irgendwann im Frühjahr 1971. Julius Schittenhelm, Komponist, Musiker, Produzent, Toningenieur und Kunsthandwerker arbeitet in seiner Wohnwerkstatt in München, als ihn Christian Burchard (Embryo) besucht. In seiner in Kürze erscheinenden Biographie schildert Julius Schittenhelm u. a. die Anfänge von Life, die Umstände der LP-Produktion und das abrupte Ende der Band.

"Wieder war es Christian Burchard, der zu mir in die Werkstatt kam und mir von einem amerikanischen Trio vorschwärmte, das hier in Deutschland eine Platte machen wolle. "The Wedge" hieß es. Als ich die Musiker kennen lernte, waren sie bloß noch ein Duo. Der Bassist hatte sich schon wieder nach Amerika abgesetzt. Der "Chef", und bisher der Drummer und Leadsänger der Band, nannte sich "Linus" (sprich "Leinus"), sprach amerikanisch verquetschten Frankfurter Dialekt und hatte sich in einen Rhythmus-Gitarristen verwandelt. Er war mittelgroß wie ich, hatte ein narbiges Gesicht mit schmaler, großer Nase und hartem Ausdruck. Der zweite Mann wurde "Jason" (sprich "Dschäisen") gerufen und war Halb-Indianer. Er spielte Lead-Gitarre und sang Zweitstimme, manchmal auch Lead. Die beiden fanden bald einen Schlagzeuger, Marcel Mohr, und einen Bassisten, Gernot Plitz, alle zwei aus München und Umgebung. Gernot war auch Fotograf, um genau zu sein, Pressefotograf. In der Martiusstraße in Schwabing hatte ein Ehepaar, beide Sänger im Münchener Opern-Chor, in einem großen Altbau-Keller ein Studio mit etlichen Übungsräumen eingerichtet, die sie für moderate Preise vermieteten. Hier übte die Band. Die Musik war Rock 'n' Roll mit Country-Einschlag, nicht unbedingt mein Geschmack, aber modisch gerade im Kommen. Die meisten Titel waren von Linus komponiert und getextet worden, drei von Jason. Einer stammte von Gernot Plitz. Linus war Perfektionist. Deshalb brauchte die Band einige Monate um die Präzision im Spiel zu erreichen, die er für eine Schallplatten-Produktion als notwendig erachtete.

Anfang Juli waren die Musiker der Rock 'n' Roll-Band so aufeinander eingespielt, dass wir mit den Aufnahmen beginnen konnten. Das fand ebenfalls in zwei Kellerübungsräumen in der Martiusstraße statt. Ich arbeitete mit 2 Revox-Geräten für die Aufnahme, die ich gleichzeitig einschaltete, sodass ich vier Spuren zur Verfügung hatte.

Ein Elektroniker, den ich zufällig kennen gelernt hatte, erfand und baute einen Schaltkasten mit dem ich mehrere Revox-Geräte über Fernbedienungskabel synchron schalten konnte. Bisher hatte ich zwei Maschinen mit zwei Zeigefingern angeworfen. Bei drei Apparaten brauchte ich Hilfe, musste "eins-zwei-drei" zählen und durfte froh sein, wenn es klappte. Das dritte Gerät diente der Abmischung.

Es dauerte einen heißen Sommermonat bis alle Tracks überzeugend im Kasten waren. Nachdem alle Bänder sorgfältig nummeriert und beschriftet waren, ging es an die Mischung und gegen Ende Juli war das "Master-Tape" endlich fertig.
Linus trat mit CBS in Verhandlungen. Er konnte ungeheure Sprüche klopfen. Ein dicker Mercedes wurde zur Repräsentation gemietet und Linus als Bandleader, ich als Produzent, Tonmeister und Chauffeur, fuhren nach Hamburg. Auf dem damals gerade neu eröffneten Autobahn-Abschnitt zwischen Würzburg und Hattenbacher Dreieck, das noch kaum befahren wurde, stieg ich mal richtig aufs Gas und kam auf 180 Stundenkilometer. Linus fing an zu schreien und beschwor mich, höchstens 130 zu fahren, mehr ertrage er nicht. Bei CBS angekommen, brauchten wir nicht lange zu warten und konnten gleich das Demo-Band vorspielen. Der für Rock 'n' Roll zuständige Manager mochte die Musik offenbar und die "Schemie" zwischen ihm und Linus schien auch "zu stimmen". Jedenfalls wurde ein Vertrag geschlossen, glücklicherweise ohne mich. Es gab einen anständigen Vorschuss, wovon ich einen Teil für meine Arbeit erhielt. Die Platte kam heraus, hieß "spring" und die Band "Life" musste etliche Promotion-Konzerte spielen. Ich habe keine Ahnung, wie viel und ob überhaupt was verkauft wurde. Der Mohr hatte seine Schuldigkeit getan.
Im Verlauf des Sommers fanden noch weitere Aufnahmesessions statt, die der Vorbereitung einer zweiten LP dienen sollten.
Am Silvester-Abend 1971/72 fuhr der CBS-Manager in Frankfurt unter einen Lastwagen und war tot. Der Nachfolger mochte weder die Musik, noch die Band und stoppte das Projekt. Im Februar oder März '72 brach die Gruppe auf einer Italien-Tournee auseinander. Es muss heftige Zöpfe gegeben haben, denn die Musiker kamen nur noch einzeln vor, sie redeten anscheinend nicht mehr miteinander. Linus packte seinen Kram und verschwand angeblich nach Schweden. Von ihm habe ich erst wieder im Juni 2002 gehört, als ich ihn zur Vorbereitung der CD ausfindig machen konnte. Er ist nach wie vor Musiker und erzählte mir, dass Jason in den USA lebe."

Anlässlich der Recherchen zu dem vorliegenden Album entdeckte Julius Schittenhelm die verloren geglaubten Bänder mit den o. g. weiteren Aufnahmesessions, die damals ebenfalls in seinem Studio in München aufgenommen und von ihm produziert worden waren. Aus der Fülle dieser Aufnahmen wurden 3 Titel als Bonustracks mit auf die vorliegende CD ausgewählt. Die restlichen Titel sind ebenfalls zur Veröffentlichung auf CD geplant.


Manfred Steinheuer, Juni 2002

Herzlichen Dank an Julius Schittenhelm
Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von Longhair

01. Tantalizing sensation
02. Laverne's
03. Dream machine
04. Mean woman
05. Hawaiian Jack
06. Honeydrippin' boogie woogie
07. Then I am (part one)
08. Then I am (part two)
09. My discovery
10. Talkin' 'bout a woman
11. The last song
   
Bonus tracks:
   
12. Headhunter blues
13. I don't want to be your fool anymore
14. Where are you headed?
   
Life_Spring_krautrock
Jason (1) (guitar, bass, vocals) 
Linus (1) (guitar, harmonica, vocals) 
Mohr, Marcel (1) (drums) 
Plitz, Gernot (1) (bass, piano) 
CBS - 1971 - LP

Longhair - 2002 - CD

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