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Kollektiv (Krefeld) - Live 1973 - 1973

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Kollektiv_Live 1973_krautrock
Satte Bassklänge, markantes Schlagzeug, elektronische Verfremdungen der Gitarre, der Flöte und des Saxophons durch Echogeräte, Phaser, Ringmodulatoren, Oktavoice, Vibratoren und Klangfilter: Die unbewusste Kommunikation während des Musizierens, die kollektive Verarbeitung von Klanggebilden und Stimmungen steht im Vordergrund. Oder wie es eine Mutter der vier Musiker ausdrückte: "Das hört sich ja an, als wenn wilde Tiere, Kobolde, Feuerteufel und Hexen auf Besen herumtoben". Ein Live-Auftritt der Gruppe Kollektiv ließ schon die verschiedensten Interpretationen zu. Kollektiv hatten sich seit ihrer Gründung Anfang 1970 eine stetig größer werdende Fangemeinde erspielt und bis zur Auflösung der ersten Formation 1975 in nahezu jedem Club der Bundesrepublik gespielt.

Presseveröffentlichungen über ihre Auftritte boten so unterschiedliche Überschriften wie "Krefelder Amateure boten modernen Jazz in bester Form im Clublokal "Cartoon", "Jazz-Musiker auf neuen Wegen", "Improvisation im Kollektiv", "Krefelder Rockgruppe Kollektiv - eine krea-tive Einheit", "Musik von Kollektiv: ansprechend, ansteckend", "2.000 begeisterte Fans beim Rockfestival sahen Pop-Rock-Jazz-Formation." Das offizielle Informationsblatt der Band gab kund: Die Gruppe Kollektiv besteht seit Anfang 1970. Gitarrist Jürgen Havix und Schlagzeuger Waldemar Karpenkiel kommen von der kommerziellen Pop-Musik her und waren Mitbegründer "Generals", einer der bekanntesten Pop-Gruppen am linken Niederrhein. Jürgen Karpenkiel (Bass) spielte einige Jahre zusammen mit Ralf Hütter (Kraftwerk), in verschiedenen Gruppen. Klaus Dapper, Flötist und Saxophonist (ehemals Isaias Feuerwagen) spielte lange Zeit mit dem bekannnten Komponisten und Kirchenmusiker Peter Janssen, machte zusammen mit ihm Rundfunk, Fernseh- und Schallplattenaufnahmen und im Sommer 1971 eine Südamerika-Tournee. Die Musik der Gruppe setzt sich aus den Elementen Pop, Jazz und Blues zusammen. Neben arrangierten Teilen bieten ihre Themen immer wieder Gelegenheit zu freien Improvisationen. Als wichtigstes Ziel gilt es, mit den heutigen musikalischen Ausdrucksmitteln, eine eigene freie Musik zu finden, die den Zuhörer durch ihre Spontaneität anspricht. Wer? Warum? Was?

Diese Fragen zu Kollektiv beantwortet Gründungsmitglied Klaus Dapper in einem Beitrag der Anfang 1974 in den einschlägigen Magazinen "Sounds" und "Pop" abgedruckt wurde:
Kollektiv? Wer ist das? Anfang 1970 rief mich Jogi Karpenkiel an und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm und zwei Freunden eine neue Gruppe aufzumachen. Kennengelernt hatten wir uns, als ich, 1967 muss es gewesen sein, einmal in Krefeld bei einer Bluesgruppe eingestiegen war, in der er zusammen mit Ralf Hütter - lange vor dessen Kraftwerkzeit - gespielt hatte. Jogi erzählte mir, er und die anderen beiden haben jetzt einige Jahre eng-lische und amerikanische Musik nachgespielt (Bibabaluna schis mei bebi!) und seien es jetzt gründlich leid. Sie wollten jetzt endlich eigene Musik machen. Mir ging es ähnlich, nur hatte ich mich in der Jazzerei festgerannt. Bis mir bei einem Zappakonzert die Mothers derartig in die Seele gepinkelt haben, dass ich mir vornahm: Nie wieder Jazz! Unter solchen Voraussetzungen trafen wir uns also zu den ersten Proben. Seitdem besteht das Kollektiv in der Urbesetzung: Jogi Karpenkiel spielt Bass und macht den größten Teil der Organisation für die Gruppe. Waldemar Karpenkiel, Jogis Zwillingsbruder, spielt Schlagzeug. Jürgen Havix
spielt auf zum Teil selbstgebauten Gitarren und anderen Saiteninstrumenten. Klaus Dapper spielt Flöte und Saxophon.
Warum gerade Kollektiv?

Nein, wir wohnen nicht zusammen in dem obligatorischen Bauernhaus. Trotzdem ist der Name Ausdruck unseres eigenen Selbstverständnisses. Zwar kommen wir aus unterschiedlichem
Milieu und verschiedenen Musikrichtungen; trotzdem kenne ich nur wenige Gruppen, in denen der Gruppenzu-sammenhalt so eng ist und deren Mitglieder derart gleiche (nicht nur musikalisch) Ziel- und Wertvorstellungen haben, wie bei uns. Auch unsere Musik ist "kollektiv". Wir haben keine Aufteilung in Solospieler und Begleiter (Rhythmusknecht); jeder Musiker und jedes Instrument ist gleichberechtigt. Unsere Stücke sind keine individuellen Kompositionen, sie entstehen und wachsen in gemeinschaftlicher kreativer Arbeit. Schließlich bedeutet der Name: Wir sind unsere eigenen Roadies, Manager, Techniker, Busfahrer, Plattenproduzenten und Artikelschreiber, und drei von uns haben am selben Tag Geburtstag.
Was für eine Musik macht Kollektiv? Über den Begriffsalat, mit dem die verschiedenen musikalischen Stilrichtungen mehr verschleiert als beschrieben werden, ist wohl schon genug geschrieben worden. Wie soll man aber seine Musik beschreiben, ohne eines oder mehrere dieser Gummiwörter zu verwenden? Auf unseren Plattenhüllen haben wir uns so geholfen: Wir haben ein Schiebespiel eingebaut, in dem man sich aus den Buchstaben der meistgebrauchten Begriffe Jazz, Rock und Pop die Bezeichnung unserer Musik selber zusammenstellen kann. Da kommt dann Pap-Jack oder Rozz-Pack raus. Hier aber wollen wir etwas genauer auf unsere Ansichten über unsere Musik eingehen. Was uns in einigen Bereichen des Jazz stört, ist eine Überbewertung der instrumentalen Virtuosität und der Kompliziertheit in Melodik und Harmonik. Für den Nichtexperten führt das leicht zu dem Eindruck, es handele sich um einen musikalischen Zweikampf zwischen Zuhörer und Musiker, den der Musiker dann gewonnen hat, wenn er komplizierter spielt als der Zuhörer verkraften kann. Was uns in einigen Bereichen des Rock und der Popmusik stört, ist, dass Texte und Melodien, Arrangements und Improvisationen gelegentlich derartig phantasielos und dürftig sind, dass es einem die Schuhe auszieht. Zwar ist es manchmal wirkungsvoller, aber unsere Meinung nach unfair, die Leute mit Lightshow und Zirkusgags einzulullen oder (mehr beliebt!) mit Pressluftsound in die Sessel zu stanzen, wenn es die Musik alleine nicht bringt. So erzieht man unkritische Zuhörer. Das Kollektiv versucht, eine Mischform zwischen diesen und anderen Musikformen (freie Musik, elektronische Musik) zu finden, ohne die erwähnten Fehler mit zu übernehmen. Unsere Musik ist einfacher aufgebaut als im Jazz üblich, dafür achten wir mehr auf Klänge und Stimmungen. Wir machen überwiegend improvisierte Musik. Selbst die meisten Themen und festgelegten Teile sind irgendwann mal aus der Improvisation entstanden. Durch manchmal starke elektronische Verfremdung von Gitarre und Flöte bzw. Saxophon erreichen wir eine Erweiterung des gewohnten Klangfarbenbe-reichs; hierfür setzen wir (außer dem "kleinen Underground-Set": Verzerrer und Wah-Wah) Echogeräte, Oktavoice, Phaser, Ringmodulatoren, Vibratoren und Klang-filter ein. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Musik von Jazzleuten und Rockleuten gleichermaßen akzeptiert wird, weil beide bei uns genügend Elemente "ihrer" Musik wiederfinden. Daher, wenn's denn sein muss, "Rock-Jazz". Soweit Klaus Dapper Anno 1973.

Die vorliegende CD ist die erste in einer Reihe von Live-Aufnahmen der Gruppe Kollektiv im Zeitraum 1973-1978, die allen Liebhabern experimenteller, progressiver Rock-Musik besonders zu empfehlen ist. Bei Live-Auftritten kam die musikalische Genialität der Kollektiv-Musiker besonders zum Ausdruck. Die bereits 2001 auf Long Hair (LHC 05) veröffentlichte CD "SWF-Sessions" ist eindrucksvoller Beleg dafür, wie die Band unter Live-Bedingungen zu musizieren im Stande war. Zwar rühren diese Aufnahmen nicht von einem Live-Konzert her, sie wurden allerdings im SWF-Studio unter Live-Bedingungen, das heißt ohne die Möglichkeit der Fehlerkorrektur und Overdubs, eingespielt.

Manfred Steinheuer, März 2005
Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von Longhair

01. Rapunzel (8.06)
02. Subo (15:33)
03. Rambo Zambo (14:20)
04. Försterlied (1:53)
05. Gageg (12:44)
Kollektiv_Live 1973_krautrock
Dapper, Klaus (12) (flute, sax) Bröselmaschine; Cardenal, Ernesto / Janssens, Peter; Glatter Wahnsinn; Karpenkiels, The; Musikalische Gruppenimprovisation; Supersession
Havix, Jürgen (4) (guitar)  Musikalische Gruppenimprovisation
Karpenkiel, Jogi (7) (bass) Guru Guru; Zeitenwende
Karpenkiel, Waldemar "Waldo" (11) (drums) Bröselmaschine; Glatter Wahnsinn; Karpenkiels, The; Katamaran; Supersession
Longhair - 2005 - CD

Referenzen: Glatter Wahnsinn

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