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Can (Koeln) - Flow Motion - 1976

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Can_Flow Motion_krautrock
Mit "Flow Motion" haben Can offenhörlich etwas Anderes als mit den Vorgängeralben abliefern wollen. Leichtgewichtigere Musik vielleicht, durchaus etwas poppig, locker und entspannt, aber gleichzeitig nicht seicht oder banal. Mehr oder weniger ist das der Band auch geglückt, wenn es denn wirklich ihr Ziel war.

So negativ wie mein Vorschreiber sehe ich "Flow Motion" jedenfalls nicht. Natürlich ist das Ganze im Vergleich zu z.B. "Soon Over Babaluma" kein sonderlich großer Wurf, doch finde ich die Musik immer noch einigermaßen ungewöhnlich. Alle Stücke sind jedenfalls unverkennbar von Can, einer Art von Easy-Listening-Version von Can. Die bizarre Disconummer "I want more" finde ich schon mal ziemlich cool. Der seltsame Hawaii-Walzer "Cascade Waltz" ist auch ausgesprochen witzig und zudem ziemlich einfallsreich instrumentiert. Für den Reggaeverschnitt "Laugh till you cry, live till you die" gilt eigentlich dasselbe, obwohl die Nummer etwas zu lang geraten ist. "... And More" ist eine kurze funkig-perkussive Nummer die allerdings etwas einförmig geraten ist. "Babylonian Pearl" ist dagegen ein locker-schräger Song, der auf einem typischen, monotonen Can-Rhythmusgefüge aufgebaut ist.

"Smoke" finde ich dann wirklich stark. Perkussion und Bass wummern industriell-monoton dahin und dazu erklingen allerlei bizarre Klänge, Geräusche und Instrumentaleinlagen. Das erinnert mich an den repetitiv dahinstampfenden Mittelteil von "Mother Sky" (siehe "Soundtracks"). Das lange Titelstück ist schließlich auch nicht schlecht. Eine Art von Zeitlupenraggae ist das, versehen mit schrägen Gitarreneinlagen, verschiedenen seltsamen Vokaleinlagen und kurzen Orgeleinwürfen. Also, wenn ich irgendwo in der Südsee bei 30° im Schatten unter einer Palme aus einer Kokosnuss irgendeinen exotischen Cocktail schlürfen würde, wäre dieses Stück wohl die ideale Hintergrundbeschallung.

Jochen schreibt, dass nur Can-Komplettisten diese Platte brauchen. Ich würde dagegen sagen, dass "Flow Motion" eine ganz gute Einstiegsscheibe in die Musik von Can für diejenigen ist, die sich sonst nicht in experimentell-krautigen Gefilden aufhalten und eher den mainstream-orientierten Bereichen von Prog, Pop und Rock zugetan sind. Wirkliche Can-Freaks werden sich über das Album entweder ärgern (wie vermutlich mein Vorschreiber) oder das Ganze mit Humor nehmen. Ich finde die Platte jedenfalls witzig!
(Quelle: www.babyblaue-seiten.de, Achim Breiling)
01. I want more 3:29
02. Cascade waltz 5:35
03. Laugh till you cry, live till you die 6:43
04. more 2:43
05. Babylonian pearl 3:29
06. Smoke (E.F.S. No.59) 5:15
07. Flow motion 10:23
   
Can_Flow Motion_krautrock
Czukay, Holger (29)  Alex Oriental Experience; Cluster; Czukay, Holger; Inner Space; Les Vampyrettes; Phantom Band; S.Y.P.H.
Karoli, Michael (25)   Czukay, Holger; Inner Space; Karoli, Michael; Schmidt, Irmin
Liebezeit, Jaki (34)  Alex Oriental Experience; Czukay, Holger; Held, Zeus B.; Inner Space; Jail; Phantom Band; Rother, Michael; Schlippenbach, Alexander von
Schmidt, Irmin (24)   Czukay, Holger; Inner Space; Schmidt, Irmin
United Artists - 1976 - LP

Spoon - ? - CD

Referenzen: Czukay, Holger Inner Space Schmidt, Irmin

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