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Sitting Bull (Bremen) - Trip Away - 1971

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Sitting Bull_Trip Away_krautrock
Die Entstehungsgeschichte von Sitting Bull ist eng mit dem musikalischen Werdegang von Bandleader Bernd Zamulo verknüpft. Bernd Zamulo stammt aus der Nähe von Bremen und hatte zunächst in diversen lokalen Bands gespielt. Bei einem Konzert der Lords im Jahre 1965 lernte er deren Musiker kennen. Es entwickelte sich eine gegenseitige starke Sympathie und bei einem weiteren Auftritt der Lords lud man Bernd ein, die Bassgitarre zu spielen. Er lieferte eine perfekte Performance ab und sang den Klassiker "Boom Boom".

Als im weiteren Verlauf des Jahre 1965 der etatmäßige Bassist der Lords (Lord Knut) einen schlimmen Unfall erlitt und mit den Lords nicht mehr auftreten konnte, luden ihn die Lords ein, bei den anstehenden Konzerten die Bassgitarre zu bedienen. Im Herbst 1965 verließ Bernd Zamulo dann seine damalige Band Rhythm Brothers und stieg als fester Bassist bei den Lords ein. Mit seinen zusätzlichen Fähigkeiten auf dem Klavier, der Gitarre und als Sänger - neben seinen unbestrittenen Fertigkeiten auf dem Bass - war er für die Lords eine erhebliche musikalische Bereicherung. In den Folgejahren produzierten die Lords zahlreiche Hitsingles, nahmen mehrere Alben auf und hatten erheblichen wirtschaftlichen Erfolg.

Bei Bernd setzte sich jedoch mehr und mehr der Wunsch fest, dem damaligen Mainstream den Rücken zu kehren und einen musikalischen Richtungswechsel entsprechend dem progressiven Zeitgeist einzuleiten. Er befand sich in einem Zwiespalt, einerseits den gewachsenen persönlichen Bindungen zu den anderen Lords-Mitstreitern zu genügen und andererseits seine persönlichen musikalischen Vorstellungen zu verwirklichen. Letzteres konnte nicht mit den Lords gelingen.

Anfang 1971 war es dann soweit, dass er sich von den Lords verabschiedete. Die Lords lösten sich auf und fanden erst Jahre später wieder zusammen. Die Auflösung der Lords war natürlich in der damaligen Zeit ein gefundenes Fressen für die (Pseudo-) Musik- und Jugendzeitschriften und die Angelegenheit wurde entsprechend aufgebauscht. Dieses Theater brachte Bernd Zamulo jedoch nicht von seinem Weg ab. Er suchte sich nun Musiker, die ihm auf seinem musikalischen Weg folgen mochten. Nach kurzer Zeit hatte er auch eine neue Band zusammen. Da er sich stark für das Leben der Indianer interessierte, benannte er die Gruppe nach dem Chief Sitting Bull. Seine langjährige Mitgliedschaft bei den Lords bescherte ihm in der Musikindustrie ein gewisses Standing, was ihm nutzte, als es galt, eine Plattenfirma zu finden, die die geplanten Aufnahmen der neuen Band Sitting Bull auf den Markt bringen sollte. Um jegliche Einflussnahme der Schallplattenindustrie bzw. der Plattenfirmen auf die Art der Musik auszuschließen, produzierte Bernd Zamulo mit seinen Mitstreitern das geplante Album selbst. Dafür waren entsprechende finanzielle Mittel notwendig. Geld musste beschafft werden.

Obwohl er bei den Lords gutes Geld verdient, aber auch aufwändig gelebt hatte, mussten neue Einnahmequellen erschlossen bzw. die Lebensumstände bescheidener ausgestattet werden. Erste Maßnahme war, dass Bernd Zamulo in die Jagdhütte Oldendorf bei Bremen zog und dem bisherigen teuren Lebensmittelpunkt Düsseldorf den Rücken kehrte. Auch der Verkauf diverser, während der erfolgreichen Lords-Zeit angeschaffter, Luxusgegenstände sorgte für zusätzliches Geld. Mit einem Vorschuss der Plattenfirma CBS ausgestattet, konnte dann das Unternehmen "Aufnahme der ersten LP" im Windrose-Studio/Hamburg beginnen. Die Band hatte hervorragende Studiobedingungen. Sie genoss alle Freiheiten und hatte die Möglichkeit, wie die großen Stars aus England oder Amerika, nachts zu produzieren. Bei den stattfindenden Aufnahmesessions konnte sie ihren musikalischen Empfindungen freien Lauf lassen mit dem großen Vorteil, die entsprechenden Resultate in einem erstklassig ausgestatteten Studio festhalten zu können. Kommerzielle Erwägungen spielten für die Musiker keine Rolle. Es wurde Musik der Musik willen produziert. Da die Aufnahmen erhebliche Zeit in Anspruch nahmen, das Geld zwischenzeitlich verbraucht war, konnte sich die Band kein Hotel mehr leisten und zog auf Vermittlung eines Hamburger Ortskundigen in ein leerstehendes Haus.
Als das Album endlich erschien, zwei Titel wurden als Single ausgekoppelt, galt es die von der Plattenfirma CBS organisierte Promotionstournee zu absolvieren. Diese konnte jedoch nicht zu Ende gespielt werden, da die Musiker so chaotische Lebensumstände pflegten, dass sie für die Durchführung der gesamten Tournee nicht einsatzbereit waren. Dass dies den Plattenbossen nicht gefiel, bedarf keiner weiteren Erklärung. So war es nur folgerichtig, dass die Band nicht lange zusammen bleiben würde und sich nach knapp zweijährigem Bestehen auflöste. In veränderter Besetzung wurden für Philips zwei Singles eingespielt, wovon zwei Titel als Bonustracks mit auf die CD genommen wurden. Bernd Zamulo besann sich nach einer Denkpause wieder seinen alten Mitstreitern, den Lords und war bei der Reformation der Lords, 1975, wieder mit dabei und ist ihnen bis heute treu geblieben!

Verglichen mit anderen Produktionen deutscher Band erzielte das Album von Sitting Bull einen beachtlichen wirtschaftlichen Erfolg und gelangte in die Albumcharts. Auch das Presseecho auf die Veröffentlichung war durchweg positiv. Allseits wurde die Eigenständigkeit der Musik gelobt, insbesondere im Vergleich zu den häufig von langen Improvisationen geprägten epischen Krautrocktiteln. Das Titelstück des Albums "Trip Away" weist zwar auch eine Dauer von über 10 min. aus, ist aber klar strukturiert und belegt die musikalischen und kompositorischen Fähigkeiten der Band. Unüblich für damalige deutsche Bands waren Sitting Bull von der Westcoast-Musik beeinflusst, drückten der Musik aber ihren unverkennbaren deutschen Stempel auf.

Manfred Steinheuer, August 2002

Herzlichen Dank an B. Zamulo für die freundliche Unterstützung!
Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von Longhair




Der Bandleader von Sitting Bull, Bernd Zamulo, war von 1965 bis 1971 Bassist bei den Lords, bis er dort ausstieg, um seine persönlichen musikalischen Vorstellungen verwirklichen zu können. Die Musik ist unüberhörbar von amerikanischen Einflüssen geprägt. Man könnte die Musik als Westcoast mit deutschem Stempel beschreiben. Wer z. B. das hervorragende Album "Catch a singing bird on the road" der Nürnberger Band "Improved Sound Limited" mag, wird sich sicher auch mit "Trip away" anfreunden. Die Stücke klingen nach Grateful Dead, Neil Young oder den Byrds, sind schön rockig und manchmal psychedelisch.
(Rudi Vogel alias green-brain)
01. Trip away 10:19
02. Song of junk 3:52
03. Every time 3:18
04. Indian fate 3:55
05. Hopeless love 2:50
06. Too many stops 4:25
07. For me, for you 4:26
08. Business woman 3:48
09. Lonely lover 3:57
10. Clean survival 4:02
   
Bonustracks Longhair CD:
11. Motorcycle Mama 2:07
12. Your lovin’ man 1:47
   
Sitting Bull_Trip Away_krautrock
Sitting Bull_Trip Away_krautrock
Brierley, Achim (4) (drums) 
Brockhorst, Rolf (4) (guitar) 
Schimkat, Piet (4) (vocals) 
Zamulo, Benrd (4) (bass, vocals, piano) 
CBS - 1971 - LP


Longhair - 2002 - CD

Longhair - 2015 -

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