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Xhol Caravan (Wiesbaden) - Electrip - 1969

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Xhol Caravan_Electrip_krautrock
Psychedelic aus Wiesbaden, mit ein paar Jazz-Bestandteilen. Nach dem Germanofon-Bootleg ist hier nun die rechtmäßige Ausgabe mit Farbheft von 32 Seiten und den beiden Single-Stücken als Zusatz. Ein Klassiker.
(GOD)


Im Sommer 1969 erschien auf dem relativ kleinen Hansa-Label von Peter Meisel die erste und einzige LP der Xhol Caravan. Hansa war bis dahin eigentlich nur durch Veröffentlichungen von Schlager-/Beat-Singles und -LPs bekannt gewesen. Umso erstaunlicher und auch verdienstvoller war es, dass gerade dieses Label eine LP (und zuvor eine Single) einer für damalige Verhältnisse so ungewöhnlichen und progressiven Band wie Xhol Caravan herausbrachte. Man muss bedenken, dass von den Produzenten und Labels, die später als die Pioniere der deutschen Rock-Musik dieser Zeit bezeichnet wurden - OHR und PILZ - damals noch keine Rede war. Man kannte alle Bands der Szene aus ihren Konzerten, glaubte aber nicht, dass da irgendwann auch mal was auf Platte erscheinen könnte. Garden of Delights hat im Jahr 2000 eine offizielle Version dieses Albums (CD 045) veröffentlicht. Diese hat neben der allerdings nur marginal besseren Klangqualität gegenüber der Germanophon-CD von 1995 vor allem den Vorteil zweier Bonus-Tracks und eines sehr ausführlichen informativen Booklets. GOD hat 2.000 Exemplare dieser CD aufgelegt, davon sind nur noch wenige in Handel erhältlich, man sollte also zugreifen, wenn noch ein Exemplar angeboten wird. Zuverlässige Bezugsquellen sind Milestone-Mailorder und Green-Brain.

Dieses Album ist ein leider viel zu wenig bekannter und beachteter Meilenstein in der Geschichte der deutschen Rock- und Pop-Szene. Selbst heute, nach über 35 Jahren, klingt die Musik frisch und unverbraucht.

Die ersten drei Titel sind instrumental. Electric fun fair beginnt mit dem Rauschen einer WC-Spülung, danach hört es sich erst mal an, als wäre das Stück, vom Rhythmus her, eine Interpretation von Dave Brubecks Take five. Die weiteren 4 Minuten sind es, die den Songtitel erklären, man fühlt sich wirklich wie auf einer Fun Fair. Auch Pop Games und All Green sind Jazz-Rock, wie man ihn zu dieser Zeit (1969!) wohl kaum von einer deutschen Band erwarten konnte. Über einer teils rockenden, teils jazzig swingenden Rhythmusgruppe haben Tim, Hansi und Öcki Zeit für relativ lange Improvisationen (sofern das bei Titel-Längen von 5 - 7 Minuten überhaupt möglich war). Vor allem All Green hat sich ja zu einem Markenzeichen der Band entwickelt, es gibt mittlerweise Aufnahmen von 1969 bis 2004. Raise up high beginnt mit wilden vocals von Drummer Skip und mündet in einen mehr freejazzigen Teil mit einigen elektronischen Verfremdungseffekten, dann knüpft aber das letzte Drittel des Stücks mit langen Improvisationen wieder an die vorangehenden drei Titel an. Mit Walla Mashallah, einer kleinen humoristischen orientalischen Einlage, endet das Album.

Hatte man die Band 1969, zur Zeit der Aufnahme dieses Albums bereits mehrfach live gehört/gesehen – so wie ich – dann war man erst einmal enttäuscht. Das klang doch auf dem Album alles etwas steril und geschliffen, auch der überlange Titel Raise Up High war nicht eben repräsentativ für die damaligen Konzerte der Band – alles war wenig vergleichbar mit den Live-Auftritten, auch wenn man nach mehrmaligem Anhören von Raise Up High zugestehen muss, dass es ein zumindest teilweise gelungener Versuch war, die Live-Performance der Band im Studio zu wiederholen. Raise Up High stammt übrigens aus der Spät-Phase der Soul Caravan und wurde ursprünglich von James Rhodes gesungen.
Wenn man sich jedoch etwas näher mit dem Album beschäftigt hatte, wurde doch einiges klar:
1. die begrenzte Laufzeit einer LP ließ, wollte man ein möglichst breites Spektrum der musikalischen Qualitäten der Band auf Vinyl bringen, keine extensiven Improvisationen zu.
2. die sicherlich begrenzten finanziellen Mittel, die für die Produktion zur Verfügung standen, mussten optimal – und damit eben auch im Hinblick auf einen möglichen kommerziellen Erfolg des Albums - genutzt werden.
Dies ändert jedoch nichts an meinem Urteil, dass dieses Album ein Meilenstein des deutschen Psychedelic-Jazzrock ist und bleiben wird – und auch eine der Initial-Zündungen für das, was dann in der deutschen Musik-Szene stattfand, nämlich der sogenannte Krautrock.

Irgenwo habe ich mal von honkin and snortin saxes gelesen - das ist genau die richtige Bezeichnung für das, was Hansi und Tim auf ihren elektrisch verstärkten Instrumenten abliefern.

Das Album war für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich, nicht nur, weil es ein sehr frühes Statement der neuen deutschen Rock-Musik war. Es dokumentierte sehr eindrucksvoll den Wechsel von der Beat- und Soul-Musik hin zu einer eigenständigen deutschen Rock-Musik, aber es war überhaupt nicht das, was man von der Musik der meisten Bands in dieser Phase des Umbruchs erwartete. Die meisten anderen Bands dieser Zeit (Ende 69/Anfang70) hatten nun zwar endlich die Gelegenheit, sich in (teils obskuren) Labels oder im Eigenverlag mit einer LP zum ersten Mal einem breiteren Publikum vorzustellen, aber sie versuchten zumeist, ihre musikalische Kompetenz durch die damals bevorzugten endlosen Instrumental-Soli darzustellen. Xhol Caravan hatte schon damals diesen Trend nicht mitverfolgt und ist auf diesem Album bei der kollektiven, teils komponierten, teils improvisierten Musik, die sie schon immer praktiziert haben, geblieben.

Auszug aus meiner Besprechung des Albums auf meiner Webseite
(Reinhard Horlacher alias Xhol vom Musikzirkus)
01. Electric fun fair 6:25
02. Pop games 6:56
03. All green 7:38
04. Raise up high 17:45
05. Walla Mashallah 1:38
06. Planet earth 2:44 (Bonus-Track)
07. So down 3:29 (Bonus-Track)
CD cover

Xhol Caravan_Electrip_krautrock
Logo of Trickkick LP RI

Xhol Caravan_Electrip_krautrock
Belbe, Tim (16) (sax) M.T. Wizzard; Soul Caravan; Xhol
Briest, Klaus (11) (bass) Dennis; Soul Caravan; Xhol
Fischer, Hansi (12) (sax, flute) Embryo; M.T. Wizzard; Missus Beastly; Soul Caravan; Xhol
Wyck, Skip van (8) (drums) Soul Caravan; Xhol
Öcki (7) (keyboards) Soul Caravan; Xhol
Hansa - 1969 - LP


Tripkick - 1997 - LP

Garden Of Delights - 2000 - CD

Referenzen: Soul Caravan Xhol

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