Auf ihrem Debütalbum präsentiert die Würzburger Formation Munju feinen instrumentalen Jazzrock mit einigen Krautrock- und Latin-Einflüssen. Es handelt sich dabei mehr um Jazzrock der "lockeren" Art, allerdings ohne in die platte Beliebigkeit manch' anderer Fusionbands abzugleiten.
Über einer soliden Grundlage von dichter Percussion und knackigem Bass wechseln sich Soli von Gitarre und Saxofon ab. Dabei bläst Saxofonist Jürgen Benz (vormals bei Missus Beastly) gelegentlich auch mal etwas schriller in sein Instrument, was mir durchaus gefällt; auf dem Titelstück greift er auch mal zur Flöte. Gitarrist Dieter Kaudel spielt bisweilen auf der akustischen (u.a. in "Kirschsuppe"), was der Musik dann einen leichten lateinamerikanischen Touch verleiht. Meist klingt sein Spiel aber eher "krautig".
Richtig ausgeflippt wird es beim Titelstück, das sich nach dem swingenden Auftakt zu einem wahren Kraut-Jazz-Freakout entwickelt und an einer Stelle nur noch aus Stimmengewirr besteht.
Wer auf die frühen Kraan steht, wird sicherlich auch an "High-Speed Kindergarten" Gefallen finden. Ebenso wie die drei folgenden Munju-Alben kann es auf der Website der Band kostenlos herunter geladen werden. (Quelle: www.babyblaue-seiten.de, Jochen Rindfrey) |