Stundenlange Jams prägen die Phase um 1980, dokumentiert in Stücken wie Gila Bridge oder Forbidden Fruits.
Der Sound in dieser Phase ist zum Teil sehr psychedelisch, das Delay ist experimentelles Spielzeug und Leadinstrument.
Und die Rumpfband um Dita und Matsch wird erweitert durch Gäste oder temporäre Mitglieder.
Die Musiker wechseln ständig (die Instrumente), oft auch innerhalb eines Jams.
Diese CD mit der Länge eines alten Vinyl-Doppelalbums ist das Zeugnis für den intensiven und intimen Zugang zur Musik, den wir immer neu gesucht haben.
Ich bin überrascht - je mehr ich darüber nachdenke, wer so ähnlich klingt wie Ixthuluh. Der Sound dieser Gruppe ist tatsächlich sehr eigenständig und kaum mit bekannteren Vorbildern vergleichbar. Das Cover erinnert mich an die Zeit, als man ähnlich bedrucktes Löschpapier in kleine Stückchen geschnitten und so verzehrt hat. Und genau so klingt auch das Album.
Stundenlange Jams wie "Forbidden Fruits", aber auch kurze, einfache Songs wie "Love Pain" ergeben ein sehr abwechslungsreiches Album. Während "Forbidden Fruits" mit seinem kosmisch-meditativem Sound ein wenig an AshRaTempel oder auch Pink Floyd erinnert, kann man das 24 Minuten-Stück "Gila Bridge" nur als Offroad-Rock bezeichen. Bass-Gitarre-Schlagzeug in wechselnder Besetzung prägen das Stück. Die Besetzung ohne jeden Sythesizer, nur mit Bass, Drums und Gitarre(n), führt dennoch zu teilweise sehr kosmischen Sounds, Ixthuluh hat sich damit geradezu gespielt. Der Band scheint es wichtiger zu sein, Stimmungen und Gefühle zu transportieren als Wert auf technische Genauigkeit zu legen. "So Sad" mit einem klagenden Sax und dem tragenden Bass ist tasächlich der Ausdruck großer Traurigkeit und in "Sittin' On My Lonely Chair" beschreiben E-Gitarre und Schlagzeug mit ein wenig Vocals eine Sitzung der Gruppe, in der über Probleme mit einem Mitglied gesprochen wird und dieses wie in einer Verhandlung auf einem einsamen Stuhl in der Mitte zwischen den anderen sitzt und so über ihn gesprochen wird. Die Eröffnungsnummer "Welcome, Touch Me" ist eine intensive, warme Begrüßungs-Umarmung am Anfang der Performance. Und "Steelmill And Animal" eine Soundspielerei von Bass, Schlagzeug und Gitarre. Die Band spielte kaum öffentliche Auftritte, der Zuhörerkreis waren vorrangig Mitglieder der lokalen Kunstszene, Maler, Musiker und Tagediebe. Die Musik ist entstanden als Live-Musik zu den unzähligen Partys, die dieser Umkreis der Band mit ihr gefeiert hat. Und es waren das jedenfalls bemerkenswerte Partys. (review by golowin, Okt.2005)
In einer Reihe mit den seltsamen österreichischen Krautrock Bands wie Paternoster ist auch Ixthuluh einem größeren Publikum weitgehend unbekannt. Diese österreichische Gruppe hat mit Tea At Two ein Album aufgenommen, das Psychedelic Rock mit dem Geschmack und den wilden Erfahrungen des frühen Krautrock bietet, obwohl es erst 1980 aufgenommen wurde. Das kann nicht wirklich überraschen, in Österreich ist eine Menge Jahre hinten. Jedenfalls hinterläßt Ixthuluh ein ausgefallenes und unvergessenes musikalisches Experiment. Das Album steht für sich allein und stellt damit einen Krautrock Klassiker aus Österreich dar. (review by hearmann, 22.jan.2006)
Was ist das denn? Ich habe diese mir vorher völlig unbekannte Band beim Stöbern im Netz gefunden, als ich nach alten Krautrock-Perlen gesucht habe. Und nun höre ich mir das Material schon zum x-ten mal an und wundere mich, daß das bisher tatsächlich so völlig unbekannt geblieben ist. Das Album ist eine Sammlung von Songs aus dem Krautrockhimmel. Jeder Track ist anders und doch hat das ganze Album einen durchgehenden Sound, lebt von hervorragenden elektrischen Gitarren und Basslinien, gewürzt mit reichlich seltsamer Percussion und auch Saxes. Der Sound ist rauh und erdig wie King Crimsons Earth Bound. Überhaupt ist die Machart so etwas wie eine Kraut Crimson, auch wenn die Musik eine ganz andere ist. Soundspielereien und fast meditative Stücke ebenso wie rumpelnde und staubende Rockstücke, bis zu 25 Minuten lang durchlaufend, ergeben letztlich ein Doppelalbum voll Überaschungen, Spannung und Spaß, wenn man sich nur darauf einläßt. Gila Bridge ist Kino für die Ohren, galoppierende Pferde, Postkutschen, ein Angriff von Rothäuten, Staub und ein gnadenlos das Gespann vorantreibender Kutscher. Eine E-Gitarre, die gnadenlos die vollen 25 Minuten durchspielt, manchmal leise und schmeichelnd und dann ein fliegendes Tomahawk. Ixthuluh ist mit diesem Album ein großer Wurf gelungen, vielfältig arrangiert und doch aus einem Guß. (review by krautandruben, 2.mar.2006)
Aus Österreich stammt ja nicht wirklich viel gute Rockmusik. In den 70er Jahren waren es vor allen Eela Craig aus Linz und als Krautrocker kenne ich überhaupt nur Paternoster, die aber leider nur ein einziges Album gemacht haben (die steirischen Mashuun haben meines Wissens überhaupt nichts veröffentlicht, aber die waren damals echt gut!). In dieser Reihe steht auch Ixthuluh, auch wenn diese Band einem breiteren Kreis eher unbekannt geblieben ist. Was schade ist und was sich ändern sollte. Mit “Tea At Two” hat die Band nämlich ein Album vorgelegt, das sich durchaus mit bekannten Vorbildern der Krautrockszene messen kann. Die Songs kommen so kraftvoll und spontan, ebenso abwechslungsreich wie ungewöhnlich, daß man als echter Krautrock-Fan völlig überrascht zurückbleibt und sich wundert, daß dieses Album tatsächlich fast 80 Minuten lang ist. So rasch vergeht die Zeit, wenn man sich in die Musik vertieft und immer wieder Neues darin entdeckt, je öfter man sich die Platte anhört. Und ich finde es toll, daß Ixthuluh dieses Meisterwerk völlig frei zum Download anbietet. Ich habe “Tea At Two” als Ganzes heruntergesaugt, samt Cover, und mir eine “Original”-CD gebrannt. Ein Eckstein in meiner Krautrock-Sammlung! Laß Dir Zeit für diese Platte. (review by Leonhard, 3.mar.2006)
Ich bin erst im Web auf diese Band aufmerksam geworden. Als Sammler vieler Krautrock-Platten bin ich natürlich neugierig geworden. Und ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil. Diese Musik ist gerade und hat Handschlag-Qualität. Das ist direkt eingespielt, ohne Rücksicht auf etwaige Fehler oder Ungenauigkeiten. Die Platte lebt aber genau davon. Man merkt es, daß die Musiker den Weg zueinander suchen und dann, wenn sie ihn finden, den Spaß gemeinsam genießen. Ich habe das ganze Album heruntergeladen, denn es macht einfach mehr Spaß, wenn man eine Platte als Ganzes am Stück hört, als wenn man sich nur einzelne Tracks herausnimmt. Was ja nun wirklich keine neue Erkenntnis ist. Die Österreicher spielen tatsächlich vom Stil her wie die typischen deutschen Kraut-Gruppen aus den frühen siebziger Jahren. Die Jungs sind nur etwas zu spät gekommen. Mit dem heutigen zeitlichen Abstand ist das allerding ziemlich egal, es ist das ganz einfach Krautrock, so wie es ihn heute (leider) nicht mehr gibt. Eine Jam-Band mit eigenen Themen und einem eigenständigen Zugang zum Genre. Empfehlenswert. Sollte jeder Krautrock-Fan besitzen... (review by fRed, Mar.10, 2006)
Das Album ist das Meisterstück der Gruppe. Ixthuluh hat sich mit dieser Songsammlung einen Platz in den Annalen des Krautrock verdient. Das Album lebt von hervorragenden elektrischen Gitarren und einem Spiel mit zugehörigen Effekten wie Hall und Echogeräten. Die äußerst unkonventionelle Musik ergibt sich, wie bei Ixthuluh üblich, aus einem weitgehend freien Zusammenspiel, in dem die Musiker wechseln und verschiedene Instrumente bedienen. Diese Wechsel ergeben ein sehr vielfältiges Album, das aber stilistisch als geschlossene Einheit wirkt und jedenfalls zusammengehörig erscheint. Die skizzenhafte Musik, die man aus den anderen Ixthuluh-Alben kennt, ist auch hier vorhanden, aber die Stücke erscheinen auf diesem Album doch etwas kompakter und weniger zufällig. Die Nummern aus sehr ruhigen, fast meditativen Gitarren-Elektroniksounds, völlig ohne Keyboards eingespielt, erinnern an die deutschen Soundbastler aus den frühen Krautrocktagen, während mit „The Long Trail To Gila Bridge“ ein zunehmend wildes Rockstück über fast 25 Minuten abläuft, das sich an keinem Vorbild orientiert und das Werner Katzmair als Marathon-Mann auf der E-Gitarre ausweist. Dazwischen finden sich kürzere Songs wie „Love Pain“, ein Stück das mich an die kleinen Songs der frühen Pink Floyd erinnert. Die Mischung daraus ergibt ein Album, das mich, wenn es fertig abgelaufen ist, immer wieder mit einem gewissen Staunen zurückläßt und das nachklingt. Sollte in keiner Kraurock-Sammlung fehlen ! (review by otto, 15.mar.2006)
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