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Cry Freedom (Fuerth) - 3 Alben



Rudi Madsius
Ein Ruf nach Freiheit

35-jähriges Bühnenjubiläum eines Bühnen-Urgesteins der Nürnberger Szene

Rudi Madsius als Musiker in der Nürnberger Szene noch groß vorstellen zu wollen, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Er ist einer, der das hiesige Musikgeschehen mitbestimmt hat, zweifelsohne. Dass Madsius als Musiker auch bundesrepublikanisch Aufsehen erregt hat, mag vielen verborgen geblieben sein. Dass er den Eintrag in Hans Jürgen Klitsch`s „Shakin all over“ nicht geschafft hat, hat mehr altersbedingte Ursachen. Der gelernte Lithograf (ein heute nicht mehr angebotener Beruf), der nach der Lehre die Profimusikerlaufbahn einschlug und beharrlich verfolgte, ist eines der bewegensten Elemente der Nürnberger Musikszene. Mit Rudi, der unendlich viel aus dem Musiker- und Bandleben erzählen kann, unterhielt sich Rick Roth in der Musikzentrale.

ZN: Warum und wann hast du dich entschieden, Musiker zu werden?

Rudi: Wahrscheinlich schon mit 12, als ich alle amerikanischen Sänger für meine Mutter nachgesungen habe und mit Kochlöffeln getrommelt habe. Meine erste Platte war „You really got me“ und „All day and all of the night“ von den Kinks und natürlich auch die Rolling Stones und Beatles. Ich war damals vor die Frage gestellt, ob ich Drummer oder Sänger werden sollte. Meistens habe ich meiner Mutter Elvis vorgesungen.

ZN: Du hast dich für die Laufbahn des Musikers entschieden!

Rudi: Ich habe eine Lehre abgeschlossen und war dann eigentlich immer auf der Bühne. Die Camera in Fürth war ein entscheidendes Kriterium. Dort traten die Rattles, die Boots, die Remo Four u.v.a. auf. Das hat mich mächtig angeturnt.

ZN: Wie ging es dann bei dir persönlich an die Umsetzung dieses Feelings?

Rudi: Meine erste Band hieß Soulflower. Wir speilten auf Faschingsparties, den damals sehr angesagten Beat Parties im Siedlerheim und all den angesagten Veranstaltungsorten. Damals schon lernte ich Klaus Braun kennen, und wir gründeten St. James Association. Mir Klaus bin ich heute noch musikalisch eng verbunden.

ZN: Mit Cry Freedom kam dann der erste Majordeal!

Rudi: Ein absoluter Glücksfall war Rainer Kleber, ein Multiinstrumentalist, der Noten lesen konnte und der Talent und Qualität zusammenbrachte. Wir fuhren nach Frankfurt, um mit der Agentur Reich zu verhandeln. Diese Agentur hat uns ohne Demo akzeptiert und uns dann Jobs angeboten. Wir gastierten dann bundesweit in den verschiedensten Clubs, meistens waren es Monatsengagements wie in Trier auf der Wilhelmshöhe, in der Regina-Bar in Kitzingen oder im PN-Hithouse in München (wo auch schon Mick Jagger und Keith Richards dokumentierte Absacker-Parties feierten) und mussten lernen, dass man auf das Publikum eingehen muss. Wir spielten vorwiegend Rhythm & Blues Nummern bis der Veranstalter sagte „erstens mal spielt leiser und vor allem Titel aus den Charts“. „Angesagt waren Canned Heat, Ten Years After usw. Wir übten dann nachmittags diese Nummern ein, die wir abends in der Show brachten. Diese Ami-Clubs haben uns finanziell über Wasser gehalten“. Ein Highlight in dieser Zeit war der Auftritt mit Free, Nine Days Wonder und Guru Guru in der Grundig Halle in Fürth. Da hatten wir dann „Blut geleckt“ und wollten nur noch Konzerte geben und eigene Sachen machen. Beeinflusst von Jazzrock und von Gruppen wie Warm Dust und Van der Graaf Generator entstand dann die erste von Intercord vertriebene Cry Freedom LP „Vulcano“ mit einem 16-minütigen Stück, das Dave Brubeck`s „Take Five“ variierte, aber auch schon fränkische Zwiefache plus Rock`n Roll verband.

ZN: Hast Du es je bereut, Profimusiker zu werden?

Rudi: Berufsmusiker zu sein, bedeutet Spaß haben. Es gibt dieses Auf und Ab. Ich habe auch zwischenzeitlich mal meinen gelernten Beruf halbtags ausüben müssen. Wichtig ist, dass man auch sein persönliches Umfeld organisieren muss. Ich habe nun das Glück, eine Lebenspartnerin zu haben, die mir den Rücken für meine kreativen Einfälle frei hält. Man muss heute auch flexibel sein und sich nicht auf eine Band reduzieren. Neben Streetlife gibt es auch noch Tex Mex und Pretty Heroes und das Projekt A Tribute To Van Morrison. Die musikalische Leidenschaft hat sich ja auch verändert.

ZN: Die Platten von Cry Freedom sind heute auf Schallplattenmärkten heiß begehrt. Warum wurde die Band aufgelöst?

Rudi: 1980 war die Zeit gekommen, wo einige Bandmitglieder grundsätzlich entscheiden mussten, ob sie das elterliche Geschäft übernehmen sollten oder die Laufbahn Profimusiker einschlagen sollten. Klaus Braun-Hesing und ich entschieden sich für das Letztere. Nach Cry Freedom entstand Jelly Roll mit Klaus Brandl, Gerd Heider und Golly und dann Streetlife. Unseren ersten Auftritt hatten wir als Support für Jonny Winter in der Hemmerlein-Halle in Neukirchen am Brand. Rainer Hänsel schickte Norbert „Cowboy“ Sutter in die Hornfabrik, der dann sein O.K. gab und uns managte. Mit Streetlife konnte ich erstmals auch meine fränkischen Ambitionen verwirklichen. Der „Düsenclipperhocker“ war von mir konzipiert. Günter Stössel brachte dann noch sein „Gschmarri“ mit ein.

ZN: Gibt es in deiner beachtlichen Laufbahn als Musiker auch Fehlentscheidungen?

Rudi: Vielleicht haben wir etwas versäumt? Dieter Dierks, der die Scorpions groß machte, hatte auch bei uns nachgefragt. Aber Jonas Porst wollte alles selbst machen und hat abgelehnt. Das ist im Nachhinein schwer zu beurteilen, ob da mehr hätte werden können!

ZN: Rudi, du hast mit Klaus Braun dein „35 years on stage“ gefeiert! Kannst du ein Resümee ziehen?

Rudi: Ich habe die wichtigsten Clubs in Deutschland bespielt wie das Quartier Latin in Berlin, das Onkel Pö in Hamburg, gastierte bei Out in the green in Dinkelsbühl usw. Und ich habe wichtige Musikerpersönlichkeiten getroffen wie Volker Kriegel, Inga Rumpf, Champion Jack Dupree, Lindenberg u.a. Das sind schöne Erfahrungen.

ZN: Zum Schluss: Gibt es besondere musikalische Einflüsse?

Rudi: Ich interpretiere gerne Van Morrison, ohne ihn nachahmen zu wollen. Auch bei ihm hört man Otis Redding, Sam Cooke heraus. Für mich ist auch noch Steve Marriott wichtig und auch die Beach Boys. Auch Elton John hat nicht nur schlechte Platten gemacht.

ZN: Wie geht es weiter?

Rudi: Ich habe für eine Solo-CD bereits Songs komponiert. Die deutschen Texte wurden von einem Freund von mir ins Englische übersetzt und sobald das Studio von Udo Schwendler frei ist, werde ich es mit Freunden wie Keili Keilhofer u.a. belegen. Die CD soll im Frühjahr 2003 erscheinen.

Rick Roth

(Quelle: Zentralnerv Ausgabe 104)

Cry Freedom (Fuerth)
Volcano LP
1976



01. Euthanasie-Suite (9:50)
02. Ländlich (7:50)
03. Epitaph (3:47)
04. Volcano (10:36)
05. Mambo auf Burg Eckbertstein (6:00)
06. Bayrisch Blue (2:56)

Cry Freedom (Fuerth)
Sunny day LP
1979



01. Get It Right (5:12)
02. Sagatana (6:43)
03. People Shouldn’t Carry On (4:48)
04. Zappel-Phillip (4:14)
05. Jolly Cracker (4:39)
06. Coco Nut (5:08)
07. Sunny Day (3:27)
08. Just Go On (4:12)
09. Bayern 4 (2:44)

Cry Freedom (Fuerth)
Nobody's fool LP
1980



01. Time To Hit The Road
02. Nobody’s Fool
03. Smart Daddy
04. In My Town
05. Quarter To One
06. Milky Way
07. One Too Many
08. Someone Special
09. Women’s Night Out
10. Riehr-Ay

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