Hans Werner Kuntze - Osnabrück, war von 1959 - 1964 als Produzent für Ariola tätig, ehe er sich selbständig machte und als unabhängiger Produzent gemeinsam mit dem Hamburger Verleger Harald Göttsche 1964 mit Acondor sein eigenes Label ins Leben rief. 1966 gründete Kuntze mit CCA (Concert Corporation of Allemania) sein erfolgreichstes Label. Mit Newcomer, Soundfire, Progress und Help kamen Anfang der 70'er noch vier weitere CCA - Sublabel hinzu. Vermutlich erschienen die einzelnen Platten in einer Auflage von 500 - 1.000 Stück. In Kooperation mit der Deutschen Metronome (CCA) und der Deutschen Austroton (Acondor) existierte die Möglichkeit eines professionellen Vertriebes. Da die Bands jedoch meist nur über einen regionalen Bekanntheitsgrad verfügten, sah es in der Praxis eher so aus, dass die Bandmitglieder eine gewisse Anzahl von Platten von Kuntze direkt erwarben, um sie bei Liveauftritten weiter zu veräußern. Eine Ausnahme stellten sicherlich die beiden auf CCA erschienenen Scheiben der Petards dar, mit denen Kuntze mehr als einen Achtungserfolg erzielte. Warum der Begriff Prae-Kraut ? Eines haben alle diese Scheiben gemeinsam: Es sind Produkte deutscher Bands, die sich deutlich von denen unterschieden, die sich begnügten anglo-amerikanische Musik zu imitieren. Sie wurden von typisch deutschen Majorfirmen wie Ploydor, Electrola, Teldec und Ariola/Hansa geschmäht, da sie meist selbst komponiert und eigen klangen und somit nur geringe Aussichten hatten kommerziell erfolgreich zu sein. Die b-Seite der Lord Crazy-Single war beispielsweise rückwärts laufend aufgenommen. Ein Klang-Experiment, das fast einzigartig war. Auch die Aufnahmen der Petards aus dem Jahre 1966 (!) klingen ihrer Zeit weit voraus. CCA / Acondor Aufnahmen sind seit vielen Jahren begehrte Objekte internationaler Deutsch-Beat Sammler. Guterhaltene Originalvinyls erzielen bei Auktionen Resultate im 3-stelligen Eurobereich. Auf diversen CD Samplern wiederveröffentlicht findet man sie meist unter dem Jargon Freakbeat oder Praekraut.
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